Die Aktion Lichtpunkt - Zeichen und Erinnerung an verstorbene Kinder

Die Aktion Lichtpunkt - Zeichen und Erinnerung an verstorbene Kinder
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Die Aktion Lichtpunkt - Zeichen und Erinnerung an verstorbene Kinder

Jedes Jahr sterben Tausende Kinder und Jugendliche in Deutschland! Diese hinterlassen verwaiste Eltern und trauernde Geschwister.
Zum Gedenken an diese Kinder, die zu wenig Zeit auf der Welt verbracht haben, und in Anteilnahme mit den Trauernden wurde die Aktion im Jahr 2012 ins Leben gerufen.
Wie jedes Jahr startet die Aktion am 1. November und läuft bis zum 31. Dezember.
In Vorbereitung auf die diesjährige Aktion, die zudem das zehnjährige Jubiläum der Initiative darstellt, hatte Matthias vom Gedenkseiten.de-Magazin die Möglichkeit mit der Projektmanagerin und Organisatorin, Nadine Weske aus Laatzen, zu sprechen.
Erfahren Sie in unserem Interview mehr über den Ursprung der Aktion, ihrer Hintergründe und wie Sie persönlich trauernde Eltern sowie die engsten Familienangehörigen unterstützen können.

Das Interview zur Aktion Lichtpunkt 2022

Matthias:
Liebe Nadine,
die Aktion Lichtpunkt feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges bestehen, kannst du uns bitte kurz erklären, was das Ziel der Aktion ist und an wen sich diese richtet?
Nadine:
Die Aktion wurde als offizielle Non-Profit-Initiative von CONVELA im Jahr 2012 ins Leben gerufen, um verstorbenen Jugendlichen und Kindern zu gedenken, deren Familie und Angehörige zu unterstützen und Solidarität auszudrücken.
Auch wenn der Anlass der Aktion ein sehr trauriger ist, ist es toll zu sehen, wie sich über die Jahre eine starke Gemeinschaft aus Eltern, Geschwistern und Großeltern gebildet hat.
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Matthias:

Welche Bedeutung hat die Aktion für dich?

Nadine:
Als Mama zweier Sternenmädels ist es mir ein persönliches Anliegen, Eltern in Ihrer Trauer um ein oder mehrere Sternkinder zu unterstützen.
Ich selbst freue mich jedes Jahr wieder zu sehen, dass die Aktion hilft, Verbindungen zwischen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu schaffen.
Durch den Tod eines Kindes zerbrechen oft Familienstrukturen. Über die Hälfte der Eltern trennen sich. Zu viele Eltern entscheiden sich für Suizid. Daher finde ich es außerordentlich wichtig, Eltern zu zeigen, dass ihre persönlichen Schicksale wahrgenommen werden und sie nicht allein sind.
Matthias:

Wie läuft die Aktion Lichtpunkt ab?

Nadine:
Die Aktion beginnt jedes Jahr am 1. November und endet am 31. Dezember. Das wichtigste Anliegen der Aktion ist es, Bedürfnisse und Probleme betroffener Menschen Ausdruck zu verleihen und diesen eine Möglichkeit zu geben, diese auch ohne Worte an deren Umfeld zu kommunizieren.
Der Lichtpunkt - eine weiß-goldene Trauernadel als Anstecken mit einer zweiseitigen Trauerschleife - ist hierbei ein tragbares Symbol der Trauer und verbindliches Zeichen der Anteilnahme.
Ein gemeinsames Zeichen lässt das Geschehene nicht vergessen. Zudem macht es die Erinnerung an die Kinder fühlbar und gleichsam sichtbar.
Außerdem verorten wir jeden Lichtpunkt auf einer digitalen Landkarte. Ziel der digitalen Karte ist es, dass am jährlichen Weltgedenktag für verstorbene Kinder aus vielen einzelnen Lichtpunkten eine hell leuchtende Karte wird, um an diesem Tag das Gefühl der Einsamkeit etwas abzumildern.
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Matthias:

Wann ist der Weltgedenktag für verstorbene Kinder?

Nadine:
Jedes Jahr wird am zweiten Sonntag im Dezember auf der ganzen Welt verstorbenen Kindern und Jugendlichen gedacht.
Zudem wird an diesem Tag das Weltweite Kerzenleuchten (Worldwide Candle Lighting) durchgeführt. Der Name beruht auf dem weltweiten rituellen Anzünden einer Kerze für ein Kind um 19 Uhr. Hierbei wird die Kerze von außen sichtbar an einem Fenster platziert.
Die Idee für das jährliche Ritual geht auf die Vereinigung verwaister Eltern und ihrer Angehörigen „Compassionate Friends“ zurück, die diese Initiative 1996 ins Leben riefen und hat sich schnell über die ganze Welt verbreitet.
Durch die stündliche Verschiebung in den unterschiedlichen Zeitzonen ergibt sich bildlich eine Lichterwelle, die in 24 Stunden einmal um die ganze Welt wandert.
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Kurzporträt Nadine Weske - Projektmanagerin der Aktion Lichtpunkt, Abschiedsplanerin, Mutter

Nadine Weske, ursprünglich aus der Drogenberatung kommend, ist seit 2007 Trauerrednerin.
2021 hat Sie sich als Bestatterin selbstständig gemacht und organisiert seitdem Trauerfeiern und Bestattungen im Großraum Hannover.
Mit ihrem Herzensprojekt
Stella
-> Jetzt mehr erfahren!
Matthias:

Was kann ich tun, um die Aktion Lichtpunkt zu unterstützen?

Nadine:
Auch wenn Sie nicht selbst betroffen sind, ist Solidarität hilfreich. Allein das Tragen eines Lichtpunkts in der dunklen Jahreszeit hilft Menschen, sich wahrgenommen und unterstützt zu fühlen.
Zudem helfen Sie somit einem wichtigen Thema die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft zu geben, das es benötigt.
Wie erwähnt, ist die Aktion eine Non-Profit-Initiative für Initiativen wie den Bundesverband Kinderhospize e.V.. Ein Teil des Erlöses eines jeden verkauften Lichtpunkt und Spenden unterstützt deren überwiegend ehrenamtliche Arbeit.

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