Weibliche Trauerkultur

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Weibliche Trauerkultur

Früher waren es die Frauen, die sich um die Toten gekümmert haben. Sie haben sie gewaschen und gekämmt, sie angezogen und für die Beerdigung zurechtgemacht. Oft waren es Hebammen, die diese Aufgabe übernommen haben: Geburt und Tod waren ihnen als Übergänge des Lebens vertraut. Heutzutage gibt es immer mehr Frauen, die alte Traditionen wieder aufnehmen: Sie entwickeln aus fast vergessenen Ritualen neue Formen einer weiblichen Trauerkultur, die einen sensiblen Umgang mit dem Tod und den Toten ermöglicht.
Frauen beschäftigen sich oft beruflich mit dem Tod: Sie arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen, seit einigen Jahren steigt die Zahl der Bestatterinnen an. Diese verstehen sich oftmals in der Nachfolge der Totenwäscherinnen und lassen Traditionen wie die Totenaufbahrung wieder aufleben. Trauerbräuche und Riten, die die Menschen in früheren Zeiten in ihrer Trauer unterstützt und begleitet haben, geraten wieder in den Vordergrund.

Geburt und Tod: zwei Seiten einer Medaille

Dazu gehört das Wissen, dass es für den Trauerprozess enorm wichtig ist, von dem oder der Toten auch in Ruhe Abschied zu nehmen. So wie das neugeborene Kind im Leben begrüßt wird, so soll der oder die Verstorbene vom Leben verabschiedet werden. Längst sind diese Ideen in Krankenhäusern und Bestattungsunternehmen angekommen, die Hinterbliebenen mit ihren Abschiedsräumen ermöglichen, den Tod der geliebten Person im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.

Frauen entdecken alte Trauerrituale neu

Individuelle Rituale, die den verstorbenen Menschen in seiner Einzigartigkeit würdigen, bieten einen Kanal für die Trauer. Sie spenden Trost, weil sie durch ihre Struktur Halt geben. Sie helfen, Abschied zu nehmen. Auch der in der Vergangenheit praktizierte Brauch der Grabbeigabe wird wieder aufgenommen: Oftmals wird eine Blume beigelegt, ein letzter Brief oder etwas, was dem/der Verstorbenen in ihrem Leben wichtig war: eine Muschel vom Strand oder ein besonderer Stein. Alte Frauentraditionen helfen auch heute, Berührungsängste abzubauen und dem Tod einen Platz in unserem Leben zu geben.

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