Der virtuelle Friedhof

Zu Beginn der 1990er-Jahre entstanden die ersten virtuellen Friedhöfe vorrangig in den USA. So wurde das Internet bereits in seinen Anfängen auch als virtueller Gedenkort für Verstorbene genutzt.

Das Internet spielt heutzutage eine zentrale Rolle im alltäglichen Leben und wird im Zuge des technischen Fortschritts mit Sicherheit noch an Bedeutung gewinnen. Seit geraumer Zeit wird das weltweite Datennetz somit auch immer mehr zu einem wesentlichen Element des Trauerprozesses. Vor allem die jüngere Generation (Digital Natives), die mit dem Computer aufgewachsen ist, mittlerweile aber nahezu alle Altersgruppen, sehen keine Widersprüche darin, moderne Technologien in den Trauerprozess einzubinden.
Den Verstorbenen zu gedenken und eine Grabstätte zu schaffen, an der man sich an die geliebten Menschen erinnern kann, ist den Menschen schon seit Jeher ein tiefes Bedürfnis. So haben bereits die ersten menschlichen Zivilisationen Grabstätten errichtet und spezielle Bestattungsriten durchgeführt. Nachdem die Menschen sesshaft wurden, entstanden auch bestimmte Plätze, die ausschließlich der Bestattung von Verstorbenen vorbehalten waren und somit die ersten Friedhöfe der Menschheitsgeschichte darstellten. Im Laufe der Zeit haben sich die Traditionen hinsichtlich der Bestattung teilweise deutlich verändert und sind heute vor allem durch religiöse und kulturelle Riten geprägt.

Entstehung von virtuellen Friedhöfen

Friedhöfe haben demnach eine lange Tradition und sind seit Menschengedenken der Anlaufpunkt für all diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben und diesen nun betrauern. Im Zuge des technischen Fortschritts ist aber vor einigen Jahren eine neuartige Form des Friedhofs entstanden - der virtuelle Friedhof.
Zu Beginn der 1990er-Jahre entstanden die ersten virtuellen Friedhöfe vorrangig in den USA. So wurde das Internet bereits in seinen Anfängen auch als Plattform für Trauernde genutzt, obgleich virtuellen Friedhöfen in der Regel nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Heutzutage sind solche Online-Gedenkstätten auch in Deutschland, sowie vielen weiteren Staaten bekannt und werden immer häufiger aktiv genutzt. Ein virtueller Friedhof ist selbstverständlich kein Ersatz für eine Grabstätte auf einem realen Friedhof, kann aber eine gute Ergänzung sein.
Auf einem Onlinefriedhof können Hinterbliebene ein virtuelles Grab für den Verstorbenen anlegen und haben auf diese Art und Weise auch online eine Trauerstelle. Das Online-Grab lässt sich in der Regel individuell gestalten und eröffnet zudem neue Kommunikationsmöglichkeiten. Menschen, die ebenfalls um den Verstorbenen trauern, können online Grüße hinterlassen und so mit anderen Personen in Kontakt treten, für die der Tod des Verstorbenen auch ein großer Verlust ist. Auf einem virtuellen Friedhof kann man seiner Trauer öffentlich Ausdruck verleihen, an den Verstorbenen erinnern und hat zudem die Möglichkeit, mit anderen Trauernden den Schmerz zu überwinden.

Im Internet trauern

Spezielle Trauerportale und virtuelle Friedhöfe (auch Internetfriedhof, Onlinefriedhof oder Erinnerungsportal genannt) erweisen sich in der Praxis zudem als überaus praktisch, denn hier findet man virtuell einen Platz, an dem man trauern und dem Toten gedenken kann. Vor allem Menschen, die das Grab des Verstorbenen nicht aufsuchen können, profitieren hiervon enorm. Wer beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht das Haus verlassen kann oder einfach zu weit entfernt lebt, findet in einem virtuellen Friedhof einen adäquaten Ersatz. Selbstverständlich ist ein Online-Grab in keinster Weise mit einer realen Grabstätte vergleichbar, aber in manchen Fällen handelt es sich hierbei um die einzige Möglichkeit, seine Trauer auszuleben. Insbesondere dann, wenn der Weg zum Friedhof zu weit oder beschwerlich ist zeigen sich die Vorteile des weltweiten Datennetzes. Ein virtueller Friedhof ist weltweit und zu jeder Zeit erreichbar, sodass die Hinterbliebenen stets darauf zurückgreifen können.
Darüber hinaus integrieren virtuelle Friedhöfe moderne Kommunikationsmittel in den Trauerprozess und lassen die Hinterbliebenen so nicht mit ihrer Trauer allein. Wünsche und Nachrichten von anderen Menschen, die ebenfalls um den Verstorbenen trauern und diesen schmerzlich vermissen, können den Hinterbliebenen Kraft geben, denn so wissen sie, dass sie nicht allein sind und ihre Trauer mit anderen Menschen teilen können. Auf diese Art und Weise kann eine virtuelle Gemeinschaft entstehen, die sich gegenseitig hilft, den Schmerz zu überwinden und wieder zurück ins Leben zu finden. Mithilfe von Trauerportalen können somit aus dem Verlust eines geliebten Menschen neue Kontakte entstehen, die den Trauernden unterstützen können.

Friedhöfe, Gedenkseiten und Gräber im Netz

Ein virtueller Friedhof ist eine Form der Kondolenz und bietet die Möglichkeit würdevolle Gräber bzw. Gedenkseiten für verstorbene Angehörige oder prominente Schauspieler, Schriftsteller oder Musiker anzulegen um der eigenen Trauer einen Platz einzuräumen. Diese Virtuellen Gräber werden auf den unterschiedlichen Gedenkseiten und Gedenkstätten im Internet unterschiedlich umgesetzt und bieten durch die unterschiedliche Herangehensweise die Möglichkeit ein individuelles virtuelles Grab zu gestalten. Ein virtueller Friedhof steht rund um die Uhr zur Verfügung. Ein virtueller Friedhof bzw. Gedenkseiten können Sie von Ihrem geschützten Zuhause aus besuchen. Diese Friedhöfe, Gedenkseiten und Gräber im Internet finden Sie heute europaweit. Diese Friedhöfe lösen auf keinen Fall die klassische Bestattung ab und sind als Erweiterung der klassischen Form zu verstehen.

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Geschrieben von

Michaela Bote
Michaela Bote

Michaela Bote ist eine leidenschaftliche Bloggerin & Expertin für alles rund um das Thema Hochzeit.