Die 5 fatalsten Fehler bei der Bestattungsvorsorge

Die 5 fatalsten Fehler bei der Bestattungsvorsorge
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Die 5 fatalsten Fehler bei der Bestattungsvorsorge

Die Beweggründe bei der Erstellung einer Bestattungsvorsorge vor dem eigenen Ableben sind klar:
  • emotionale Entlastung für die Angehörigen schaffen
  • finanzielle Absicherung hinterlassen
  • sicher stellen, dass eigene Wünsche umgesetzt werden
Allerdings kann man sich selbst und seinen Angehörigen einen Bärendienst erweisen, sofern man einige wichtige Faktoren und Details vor dem Abschluss einer Bestattungsvorsorge nicht berücksichtigt.
Erfahren Sie hier mehr über fünf wichtigsten Aspekte für die angemessene Bestattungsvorsorge.

1. Ihre Angehörigen wissen nichts von Ihren Vorsorgemaßnahmen

Auch wenn dieser Aspekt banal klingen mag, wird dieser oft unterschätzt. Es wird davon ausgegangen, dass tausende Bestattungsvorsorgen, egal ob Bestattungsverfügung, Sterbeversicherung oder Bestattungsvorsorgevertrag, keine Anwendung finden, da Angehörige schlicht und einfach nicht über deren Existenz informiert sind.
Daher ist es bei jeder Form der Bestattungsvorsorge wichtig mindestens eine Vertrauensperson über die geplanten und getroffenen Vorsorgemaßnahmen zu informieren. Ferner ist es ratsam Vorsorgedokumente an einem sicheren und auffindbaren Ort zu hinterlegen und digitale Versionen der Verfügungen und Vollmachten anzufertigen und sicher bei spezialisierten Dienstleistern online zu hinterlegen.

2. Es gibt keinen Verantwortlichen für die Organisation der Bestattung

Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens eine Vertrauensperson für die notwendige Organisation der Bestattung benennen. Auch wenn Sie die Planung für die eigene Bestattung bereits bis in das letzte Detail durchgeführt und niedergeschrieben haben, ist es ratsam wichtige Dinge vorab mit Ihrer Vertrauensperson abzustimmen. Sie als vorsorgende Person werden nicht in der Lage sein, die Planung, Organisation und Durchführung der Bestattung zu begleiten. Besprechen Sie daher mit Ihren Vertrauenspersonen Fragen wie z.B.:
  • Welcher Rahmen ist für Ihre Trauerfeier angemessen?
  • Wo soll der Ort der Beisetzung sein?
  • Welche Besonderheiten sollen bei der geplanten Bestattung berücksichtigt werden?
  • Warum ist Ihnen der Vorsorgevertrag wichtig?
Bei einem guten Bestatter wird Ihre Vertrauensperson viel Unterstützung erfahren. Somit kann gemeinsam sichergestellt werden, dass die Bestattungsmaßnahmen nach individuellem Wunsch vollumfänglich entsprochen werden.

3. Finanzielle Belastungen werden falsch eingeschätzt

Häufig werden Bestattungsvorsorgen abgeschlossen, um die Angehörigen finanziell zu entlasten. In Bezug auf die finanzielle Bestattungsvorsorge sind vor allem Abschlüsse von Sterbegeldversicherungen und Bestattungsvorsorgetreuhandverträgen (z.B. durch die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG) verbreitet. Der größte Unterschied bei diesen beiden Arten der finanziellen Vorsorge ist, dass der Abschluss der Bestattungsvorsorge über einen Bestattungsvorsorgevertrag direkt mit einem Bestattungshaus getätigt, während eine Sterbegeldversicherung mit einer Versicherungsgesellschaft geschlossen wird.
Bei beiden Vorsorgearten ist es möglich einen monatlichen Betrag zu entrichten, Teilzahlungen oder Einmalzahlungen durchzuführen. Um die Bestattung finanziell abzusichern, ist es ratsam die Kosten für die gewünschten Dienstleistung realistisch einzuplanen und einen Puffer von mindestens 10% hinzuzufügen. Somit ist sichergestellt, dass der zurückgelegte Betrag auch bei Erreichen eines hohen Alters ausreichend und die Umsätzung der gewünschten Bestattung möglich ist.
Tipp: Eine Bestattungsvorsorge (Sterbegeld oder Treuhandvertrag) gilt als sogenanntes Schonvermögen. Das heißt, dass ein Sozialamt nicht ohne Weiteres auf Ihre Bestattungsvorsorge zugreifen darf. Dies kann unter dem Aspekt einer zukünftigen Pflege von Bedeutung sein.

4. Versteckte Kosten werden nicht berücksichtigt

Umstände können sich ändern. Es kann viele Gründe dafür geben, dass Sie Ihren zuvor abgeschlossenen Vorsorgevertrag mit einem Bestatter oder einem Versicherungsunternehmen kündigen möchten. Leider fallen hier bei einigen Anbietern teilweise horrende Kosten an. Es gibt Fälle bei denen bis zu 20% der Auftragssumme als Bearbeitungsgebühr vor Auszahlung der Summe verlangt werden. Fragen Sie Ihren Bestatter oder Versicherungsvertreter vor Abschluss des Vertrags, welche Kosten berücksichtigt werden müssen und unter welchen Umständen Sie vom Vertrag zurücktreten können. Achten Sie auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die bei manchen Anbietern zum Teil deutliche Mängel aufweisen.

5. Die eigenen Wünsche sind nicht ausreichend erfasst

Oft wird mit einer finanziellen Vorsorge auch eine organisatorische Bestattungsvorsorge getroffen. Eine zusätzliche Bestattungsverfügung ist eine sichere Lösung dafür, dass Ihre Wünsche und den genauen Ablauf in Bezug auf Ihre Beisetzung und die für Sie ausgerichtete Trauerfeier umgesetzt werden. Alternativ können Sie durch eine Bestattungsvollmacht eine bestimmte Person benennen, die sich um alle Belange Ihrer Bestattung kümmern soll. Auch können Sie in Ihrem Testament Erben Anweisungen hinterlassen. Beachten Sie jedoch hier, dass es zu einer Testamentseröffnung meist nach der Beisetzung kommt und beschriebene Maßnahme in diesem Fall zu spät greifen könnten.
Egal ob günstigste Bestattungsart oder umfangreiches Abschiedsfest, es ist hilfreich sich mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen, solange dieses noch in weiter Ferne erscheint. Die macht es einfacher sich mit Themen wie Vorsorgemaßnahmen, der finanziellen Lage und dem eigenen Gesundheitszustand auseinanderzusetzten.
Sofern Bestattungsvorsorgen Sinn machen und sichere Lösungen bietensollen, ist es wichtig sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen. Hier kann eine umfängliche und neutrale Vorsorgeberatung mit einem emphatischen und vertrauenswürdigen Vorsorgeberater hilfreich sein.
Bild: Unsplash - Romain Dancre

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